M.A. Deutsch-Französische Studien
Das einzigartige Profil des forschungsorientierten Studiengangs Deutsch-Französische Studien (DFS)/Etudes franco-allemandes (EFA) an den Universitäten Bonn und Sorbonne resultiert aus der binationalen philologischen Ausrichtung.
Actualités
Für alle Interessierten werden regelmäßig interkulturelle Veranstaltungen rund um die Deutsch-Französischen Studien organisiert: Messeteilnahmen (wie zum Beispiel das Deutsch-Französische Forum in Straßburg), internationale Forschungsateliers, Studiengangspräsentationen an Bonner Schulen und vieles mehr.
Profil des Studiengangs
Vorrangiges Ziel dieses deutsch-französischen Studiengangs ist die Vermittlung von vertieftem philologischem und kulturwissenschaftlichem Spezial- und Methodenwissen auf interdisziplinärer sowie auf interkultureller Ebene. Die kontrastive Ausrichtung des Studiums mit einerseits deutscher und andererseits französischer Philologie und das Studium an einer französischen Universität und an einer deutschen Universität machen die Absolventen mit den methodischen Unterschieden der beiden Wissenschaftsnationen vertraut. Die fundierte literatur- und sprachwissenschaftliche Ausbildung ermöglicht ihnen eine eigenständige, reflektierte und methodisch adäquate Arbeitsweise an zentralen Gegenständen der beiden Wissenschaften.
In der Master-Phase sind in Bonn Forschungsmodule vorgesehen, die die produktive Auseinandersetzung mit neuen literatur-, sprach- und kulturwissenschaftlichen Methoden zum Inhalt haben und zur eigenständigen Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen befähigen. Eine individuelle fachliche Profilbildung und Schwerpunktsetzung - im Sinne einer wissenschaftlichen oder berufsfeldbezogenen Qualifizierung - ist möglich und erwünscht. Die Masterarbeit, die in der Regel an der Heimatuniversität verfasst wird, soll sich kontrastiv bzw. komparatistisch mit Aspekten deutsch-französischer Sprach- oder Literatur- und Kulturwissenschaft befassen. An der Prüfung ist ein Vertreter der Partneruniversität beteiligt, die Masterurkunde wird als Doppeldiplom beider Universitäten ausgehändigt.
Gastdozenturen von Wissenschaftlern der Partnerhochschule ermöglichen es Studierenden wie Lehrenden beider Universitäten, fundierte internationale Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, so dass die Internationalität von Lehre und Forschung in diesem Studiengang zum Normalfall wird.


Die Partneruni Sorbonne
Die Universität Paris IV wurde im Rahmen der Universitätsreform per Dekret vom 23. Dezember 1970 gegründet und per Dekret vom 17. Juli 1984 bestätigt. Die Reform, die von Edgar Faure (Loi d’Orientation, 1986) vorbereitet und nach den Unruhen vom Mai 1968 durchgeführt wurde, bezweckte die Aufspaltung und Umorganisation der fünf Fakultäten der damaligen Pariser Universität und die Gründung von dreizehn interdisziplinären neuen Universitäten. In der jetzigen Form existiert sie seit Anfang 2018 und ging aus der Fusion der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV) und der Universität Pierre und Marie Curie (Paris VI) hervor.
Auf der Webseite der Universität können Sie sich über den Studiengang der DOUBLE LICENCE Lettres Modernes - Allemand, wie er von Pariser Seite aus organisiert wird, informieren. Es ist möglich, das Studium in Paris zu beginnen und das Auslandssemester (M.A.) bzw. Auslandsjahr (B.A.) in Bonn zu verbringen.
Der Studiengang dient einer unmittelbaren und konkreten Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Ein wichtiges Element dieses Studiengangs besteht in der gegenseitigen Anerkennung von Studienanteilen und einem gemeinsam von beiden Universitäten verliehenen Bachelor-/Licence-Abschluss. Die im Rahmen der “Deutsch-Französischen Studien / Etudes franco-allemandes” vermittelte Europafähigkeit ist gezielt auf Frankreich und Deutschland abgestellt.
Förderung
Ein ERASMUS-Programm zwischen beiden Universitäten ist eingerichtet. Beim DAAD (Bonn) können individuelle Stipendienanträge eingereicht werden. Weitere Fördermöglichkeiten bestehen bei einschlägigen Stiftungen.
Studienverlauf mit Start in Bonn
Im ersten Studienjahrjahr an der Universität Bonn sind frei wählbare fachliche Module in der germanistischen und franko-romanistischen Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft zu belegen, die mit einer Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung abschließen und auf die im Grundstudium erworbenen Fach- und Methodenkenntnissen aufbauen. Im Laufe der ersten beiden Semester ist zudem das Belegen eines sprachpraktischen Französischkurses (Textproduktion und Übersetzung) vorgesehen.
Das zweite Studienjahr verbringen die Studierenden an der Sorbonne Université. Die hier erbrachten Leistungen werden der deutschen Notation entsprechend umgerechnet und verbucht. Neben weiteren fachlichen Modulen belegen die Studierenden einen Übersetzungskurs sowie Methodenkurse, welche die Studierenden auf das Schreiben der Masterarbeit auf Französisch vorbereiten. Die Masterarbeit (mémoire), die eine Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache umfassen muss, wird gemeinsam von einem Bonner und einem Pariser Prüfer begutachtet und ist mit 30 LP dotiert. Zudem ist das Erlernen oder Vertiefen einer weiteren Fremdsprache vorgesehen.
Im Masterstudium werden insgesamt 120 LP erworben.
Studienverlauf mit Start in Paris
Im ersten Studienjahr an der Sorbonne Université belegen die Studierenden Kurse zur germanistischen und franko-romanistischen Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft, einen Übersetzungskurs sowie Methodenkurse, welche die Studierenden auf das Schreiben einer ersten "Masterarbeit" (mémoire) auf Französisch vorbereiten, die am Ende des ersten Studienjahres einzureichen und mit 15 LP dotiert ist. Zudem ist das Erlernen oder Vertiefen einer weiteren Fremdsprache vorgesehen.
Die in Paris erbrachten Leistungen werden auf das Bonner Curriculum angerechnet.
Das zweite Studienjahr verbringen die Studierenden in Bonn, wo in der Regel noch zwei fachliche Module, die mit einer Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung abschließen, zu absolvieren sind. Im letzten Semester ist eine Masterarbeit zu verfassen, die eine Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache umfassen muss, gemeinsam von einem Bonner und einem Pariser Prüfer begutachtet wird und mit 30 LP dotiert ist. Begleitend zur Masterarbeit nehmen die Studierenden an einem Abschlusskolloquium ihrer Wahl teil.
Im Masterstudium werden insgesamt 120 LP erworben.
Akkreditierung
Der Master-Studiengang DFS ist im Programmverfahren zum 01. Oktober 2019 von der Akkreditierungsagentur ACQUIN reakkreditiert worden.
Bewerbung und Auswahl
Der Masterstudiengang „Deutsch-Französische Studien“ richtet sich an Bewerber*innen, die als Zugangsvoraussetzung einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss im Fach Deutsch-Französische Studien, in der Fächerkombination Germanistik und Französistik (Kombinationsbachelor) oder in einem verwandten Fach nachweisen. Die Bewerber*innen müssen zudem nachweisen, dass zum Erwerb des ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses romanistische und germanistische Module im Umfang von jeweils mindestens 30 LP absolviert wurden.
Durch den ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss müssen Kenntnisse und Kompetenzen in folgenden Bereichen nachgewiesen werden:
- Germanistische Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft im Umfang von mind. 30 LP;
- Frankoromanische Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft im Umfang von mind. 30 LP
Vorausgesetzt werden die Beherrschung der französischen Sprache mindestens auf dem Niveau C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) laut anerkanntem Sprachtest oder einem äquivalenten Nachweis sowie Deutschkenntnisse auf DSH 2-Niveau.
Bewerber*innen, die den ersten berufsqualifizierenden Abschluss erst im Semester der Bewerbung für einen Masterstudienplatz erwerben, müssen mit der Bewerbung den Nachweis über die Anmeldung ihrer Bachelorarbeit bzw. einer äquivalenten Abschlussarbeit sowie das Erreichen von mindestens 132 LP einreichen.
Das sagen unsere Studis und Absolvent*innen
Und danach?
Durch seine forschungsorientierte Ausrichtung qualifiziert der Master Deutsch-Französische Studien die AbsolventInnen ausgezeichnet für eine Promotion. Die Romanistik der Universität Bonn bietet hierfür unterschiedliche Promotionsprogramme. Eine Individualpromotion ist ebenfalls möglich.
Absolvent*innen des Master-Studiengangs Deutsch-Französische Studien sind Generalist*innen und Sprachprofis, die über fundierte fachwissenschaftliche Kompetenzen verfügen, aber auch zahlreiche Schlüsselqualifikationen erworben haben. Für sie kommt eine weitere wissenschaftliche Ausbildung im Rahmen einer Promotion ebenso in Frage wie ein beruflicher Einstieg in gehobenen Tätigkeiten des nicht-wissenschaftlichen Bereichs, etwa in Unternehmen und Institutionen. Durch das obligatorische Auslandsstudium an der Partneruniversität verfügen sie über sprachliche und interkulturelle Kompetenzen, die sie für den internationalen Arbeitsmarkt besonders wertvoll machen. Nahe liegen folgende Bereiche, besonders im deutsch-italienischen Kontext:
- Kulturmanagement in Kulturinstitutionen und -abteilungen
- Medienbereich / Journalismus (Redaktionen von Nachrichtenagenturen, Presse, Rundfunk, Fernsehen, Online-Medien)
- Verlagswesen
- Archiv- und Bibliothekswesen
- Erwachsenenbildung: Sprachvermittlung (Volkshochschulen, Sprachschulen, Sprachkurse in Unternehmen), innerbetriebliche Weiterbildung
- Übersetzungsbranche
- Verwaltung (insbesondere in Kultur- und Auslandsabteilungen)
- Öffentlichkeitsarbeit (Behörden, Unternehmen, Institutionen)
- Werbebranche (Kommunikationsberatung, Werbe- und Mediaagenturen)
- Touristik
- Beratungswesen (Unternehmensberatung, Personalberatung)
- Cross-Cultural Management
- Wirtschaft (Auslandsmarketing und -vertrieb, Personalwesen, Logistik, Unternehmenskommunikation)
- Internationale Beziehungen und Kooperation (diplomatischer Dienst, Institutionen der Europäischen Union, nichtstaatliche und internationale Organisationen)
- Wissenschaftsmanagement
Abgesehen von der Anstellung bei einem Unternehmen können einige der oben genannten Tätigkeiten auch freiberuflich ausgeübt werden.
Darüber hinaus unterstützt der Career Service Studierende, Absolventinnen und Absolventen der Universität Bonn durch Beratungen, Bewerbungstrainings und Karriereveranstaltungen bei der Berufsorientierung und beim Einstieg in den Beruf.
Kontakt
Lesen Sie auch
DFH
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) initiiert, evaluiert und fördert seit 1997 deutsch-französische Studiengänge.
CERC
Das Centre Ernst Robert Curtius (CERC) ist u.a. ein Forum für den deutsch-französisch-europäischen Dialog an der Uni Bonn.
IFB
Das Institut français Bonn ist Sitz des Büros für Hochschulkooperation und fördert die Kontakte zwischen deutschen und französischen Unis.