Auch in diesem Wintersemester veranstaltet das Interdisziplinäre Lateinamerikazentrum (ILZ) wieder eine Ringvorlesung, zu der wir Sie und Euch herzlich einladen.
Die Vorlesungsreihe Ge-teilte Erinnerungen: Ermächtigung, Pluralität und Verleugnung / Memorias controvertidas: recuperación, pluralidad y negacionismo findet dienstags 18:00-19:30 Uhr s.t. in Hörsaal VIII (Hauptgebäude) statt. Das Programm ist angehängt.
Zum Inhalt
Der Umgang mit der rezenten Vergangenheit - mit Bürgerkriegen, Diktaturen, Vertreibung und Genozid an indigenen Völkern - ist in Lateinamerika ein kontrovers diskutiertes und emotional besetztes Thema. Auch nach der Einrichtung von Wahrheitskommissionen, von Museen und Erinnerungsorten führt die Frage nach der Deutung der Vergangenheit immer wieder zu unvereinbaren Positionen, die von der Einforderung des Erinnerns, des Rufs nach juristischer Aufarbeitung bis zur Anklage einer scheinbar einseitigen Opferperspektive und (gerade in letzter Zeit stärker werdenden Tendenz) zur Verleugnung (negacionismo) der Verbrechen reichen.
Mit Studien und Beispielen aus den Kultur- und Literaturwissenschaften, den Politik- und Sozialwissenschaften, aus der Anthropologie und der Philosophie wollen wir diesen unabgeschlossenen Deutungsprozess, die Akteure und ihre gewählten Repräsentationsmodi im Ringen um die Interpretationshoheit veranschaulichen und dabei einen interdisziplinären Diskussionszugang eröffnen.
Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch und spannende Diskussionen.
Mit herzliche Grüßen
Antje Gunsenheimer, Monika Wehrheim und das ILZ-Team