KULTURTHEORIEKULTURKRITIK
KRITISCHEKULTURTHEORIE
KOMMENTIERTEBIBLIOGRAPHIE
Haug, Wolfgang/Sachs, Herby (Hgg.). 1998. Die Ausblendung der Wirklichkeit. Texte zur Medien- u. Kulturkritik. Grafenau: Trotzdem-Verlag.

Schlagwörter: Medienkritik, Kulturkritik, neue Medien, Massenmedien, soziale Isolation, Patriarchat

Abstract: Mit Aufsätzen von Jörg Auberg: Medienkritik und Umkehroptionen - Acht Notizen über den Umgang der Linken mit den audiovisuellen Medien; Herby Sachs: Die Enteignung der Öffentlichkeit; Stefan Schütz: Künstler und Gesellschaft; Marianne Kröger: Kulturkritik Carl Einsteins; Elisabeth Rohata: Kommunikation - alles klar?; Wolfgang Haug: Von der Zensur zum Tabu; Uli Klan: Kultur statt "Kulturstadt" - Anmerkungen zum Widerstand freier Kulturschaffender. (Verlagstext)

Beiträge zur aktuellen Medien- und Kulturkritikdiskussion:Welchen Einfluss haben die neuen Medien auf unsere Wahrnehmungsweisen und unser Bewußtsein? Was sind die Mechanismen der bürgerlichen Massenmedien? Kann man die Massenmedien emanzipativ verwenden? Aufgegriffen wird die Simulationsthese der Massenmedien, bzw. die sinnliche Macht des Fernsehens; geliefert wird Material für eine Mediendiskussion, die im Zusammenhang einer Gegen-Subkultur versucht in den Apparat einzugreifen und politische Praxis zu entwickeln, um der Besetzung der Sinne, der Betäubung der Wahrnehmung und der Auflösung der Wirklichkeit durch die Schnelligkeit der Bilder zumindest eine andere politische Utopie entgegenzusetzen. Eine Utopie, die die Abschaffung des Patriarchats als Minimalbedingung für eine zukünftige menschliche Lebensgestaltung ansieht.

Kommentar: "Ziel jeder authentischen Kultur müsste es sein, den Menschen zu helfen, sich selbst und ihrer unmittelbaren Umgebung bewusster zu werden. Ihre eigene Kreativität zu entwickeln, in den lebendigen Austausch mit anderen zu treten und allein wie kollektiv zu selbständigem Handeln fähig zu werden." Von dieser Überzeugung ausgehend, wird in dem Buch eine linksradikale Kulturkritik vorgestellt, die Hilfe leisten soll, die Leser zum Selbsttätigwerden zu animieren und aus ihrer sozialen Isolation (als Folge des Kabelzeitalters) herauszuholen. Der Mensch als soziales Wesen soll zu einer authentischen Kommunikation zurückfinden, die dazu führen soll, eine Gegenöffentlichkeit zu den Neuen Medien zu etablieren. (M.M.)