KULTURTHEORIEINTERKULTURALITÄT |
KOMMENTIERTEBIBLIOGRAPHIE |
Uerlings, Herbert u.a. (Hgg.). 2001. "Das Subjekt und die Anderen. Interkulturalität und Geschlechterdifferenz vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart". Studienreihe Romania, 16. Berlin: Erich Schmidt Verlag. Schlagwörter: Interkulturalität, Geschlechterdifferenz, Genderforschung, Kolonialismus und Postkolonialismus, feministische Kulturkritik, Ethnisierung Abstract: Die Beiträge dieser Veröffentlichung befassen sich mit der Konstruktion außereuropäischer Kulturen in der europäischen Kunst und Literatur. Im Kern geht es dabei um den Zusammenhang zwischen kultureller und sexueller Differenz und seine Bedeutung für die Konstituierung eines europäischen Subjekts, das in der Konstruktion eines "Anderen" seine deutlichen Konturen erhält. Nach einführenden Darstellungen über die Diskursfelder und Kategorien der Alterität werden in einer Reihe von Fallstudien Konstruktionen von Alterität durch metaphorische Verschiebungen zwischen Körper- und Raumbildern, Sexualität und Geographie, interner und externer Fremdheit untersucht. Die Beiträge thematisieren u.a. die Kunst des Errötens in der Malerei des 18. Jahrhunderts, die Darstellung der "Anderen" in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur oder die Repräsentation der Indianer im Rasse- und Geschlechtsdiskurs der deutschen Spätaufklärung. (Verlagstext) Ob und inwiefern die ästhetische Differenz der Kunst dazu genutzt wird, geläufige Diskursivierungen kritisch zu unterlaufen oder zu dezentrieren, ist eine der zentralen Fragen des Bandes. Die Beiträge stammen aus unterschiedlichen Disziplinen der Anglistik, Ethnologie, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik und Soziologie. So wird der gemeinsame Gegenstand pointiert und perspektivenreich herausgearbeitet: die Regeln und Muster des Diskurses der Andersheit, die Deutungsmetaphern und Denkfiguren der Alterität. (Klappentext) Kommentar: Die leitende Hypothese der Beiträge (entstanden als Dokumentation eines interdisziplinären internationalen Kolloquiums) ist, daß bei der Konstituierung eines neuzeitlichen europäischen Selbst durch die Konstruktion von Anderen' der Überschneidungen von kulturellen und sexuellen Differenzen eine Schlüsselrolle zukommt. Das Werk ührt die Interkulturalitätsforschung und die feministische Kulturkritik zusammen und versucht dadurch ein neues Paradigma zu implementieren. (M.M.)
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