Sprachen im Ruhrgebiet (2009-2013)
Das Projekt
"Sprachen im Ruhrgebiet"
umfasst die folgenden zwei Teile:
2013 - Tagungsband:
Gerald Bernhard / Franz Lebsanft (Hrsg.): Mehrsprachigkeit im Ruhrgebiet, Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Discussion, Bd. 31) [erscheint Herbst 2013]
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Im Rahmen der breit angelegten kulturellen Aktivitäten von »Ruhr
2010 – Kulturhauptstadt Europas« widmete sich das Projekt »Tage der
Sprachen im
Ruhrgebiet« der Sprachenvielfalt in einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit einer 150-jährigen Migrationsgeschichte. Es wird hier neben Deutsch auch Polnisch, Russisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Türkisch, Arabisch oder Niederländisch gesprochen. In 49 biographischen Interviews wird deutlich, wie sich einerseits individuelle Sichtweisen und Gewohnheiten im Verlauf einer zwei- oder mehrsprachigen Sprecherbiographie herausbilden, und wie diese andererseits in verschiedenen Kommunikationsgemeinschaften, z. B. in der Familie, mit Freunden oder auch in Vereinen und religiösen Gemeinschaften gelebt und erlebt werden. Der zweite Teil des Bandes widmet sich dem Umgang von Kommunen und religiösen Gemeinschaften mit mehrsprachigen Bürgern und Gemeindemitgliedern. Diese Perspektive hilft deutlich zu machen, wo Ansatzpunkte, aber auch Grenzen der Bewältigung von kollektiver Mehrsprachigkeit liegen, wenn bei sozial-territorialer Einsprachigkeit auf Bedürfnisse wie auf Fähigkeiten mehrsprachiger Mitmenschen(gruppen) eingegangen wird. |
Okt. 2010 - "Tage der Sprachen im Ruhrgebiet" (im Rahmen der Kulturhauptstadt Europa 2010)
Das sprachwissenschaftliche Projekt der Universitäten Bonn, Bochum und Duisburg-Essen fragt danach, wie Menschen mit Migrationshintergrund ihre eigene Sprachbiographie erleben, wie die individuelle Mehrsprachigkeit den Alltag beeinflusst.
Das Ruhrgebiet ist von Menschen geprägt, die aus den verschiedensten Ländern eingewandert sind. Sie brachten mehr mit als nur ihre Arbeitskraft. Mit ihnen kamen vielfältige, uns fremde Lebensgewohnheiten, Sitten und Gebräuche. Und sie brachten ihre Sprachen mit.
Zusammen mit engagierten Studierenden haben Wissenschaftler der Universitäten Bonn, Bochum und Duisburg-Essen Sprachbiographien zweisprachiger junger Menschen in Interviews erhoben. Die Interviewten haben von den großen Emotionen und den alltäglichen Erfahrungen berichtet, die sie mit ihren beiden, ihnen gleichermaßen ans Herz gewachsenen Sprachen verbinden. Es gibt nicht nur die individuelle und persönliche Dimension lebendiger Zweisprachigkeit. Die zweite Sprache, oft ist sie die erste, wird in der Familie und mit Freunden, in Vereinen und religiösen Gemeinschaften gelebt.
Das Ruhrgebiet spricht neben Deutsch auch Polnisch und Russisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch, Türkisch, Arabisch oder Niederländisch. Diese Sprachen berücksichtigt das Projekt und präsentiert die Ergebnisse auf einer zweitägigen Konferenz an der Ruhr-Universität Bochum.
Die Tage der Sprachen im Ruhrgebiet werden von namhaften Wissenschaftlern sowie von Vertretern der Kommunen und religiösen Gemeinden des Ruhrgebiets unterstützt.
Weitergehende Informationen: